Bericht des Vorsitzenden

Wie bereits viele der vergangenen Jahre steht auch das Jahr 2005 im Zeichen leerer Kassen und der daraus folgenden Sparzwänge. Viele unserer Wünsche und Vorschläge mussten zurückstehen oder gänzlich aufgegeben werden. Wir werden aber auch in Zukunft mit Verstand und Augenmaß unsere Altstadtentwicklung kritisch begleiten, auf das Unmögliche verzichten, aber das in unseren Augen Wichtige und Machbare mit allem Nachdruck aufzeigen und fordern.

Überaus erfreulich ist die Entwicklung des Fördervereines ZUGABE zu Gunsten der Renovierung unseres Stadttheaters. Unter der tatkräftigen und klugen Führung von Frau Annemarie Simon ist der Verein seinem hochgesteckten Ziel bereits nach einem Jahr sehr nahe gekommen. Hier ist natürlich das außergewöhnliche Engagement der Kemptener Firma Dachser zu nennen. Um endgültig an’s Ziel zu gelangen ist jedoch weiterhin die Unterstützung der Kemptener Bürger und Firmen notwendig.

Bitte helfen Sie hier mit Spenden, einer Mitgliedschaft im Förderverein oder dem Kauf eines Theaterstuhles. Nähere Informationen unter Tel. Nr.: 0831/5916-291 oder im Internet unter http://www.zugabe-kempten.de.

Am 15. und 16. Juli 2005 feierten wir zum zehnten Mal unser ALTSTADT-DIAKONIE-FEST. Mitgeholfen ha­t der Stadtjugendring Kempten, Mitveranstalter waren die Verantwortlichen des Kemptener Kinder­tages Frau Dr. Kinzer und Herr Dr. Potthast (Bericht in diesem Brief). Es war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Unser Fest im Jahr 2006 findet am 14. und 15. Juli statt. Übrigens würden wir uns hier sehr über Helfer freuen. Die vieldiskutierte ARKADENWAND aus einem spätgotischen Kellergewölbe des „Schwanengeländes” fand neben dem Haus Soloplan der Familie Heidl nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten einen dauerhaft attraktiven Platz. Die Altstadtfreunde haben hier einen Beitrag dazu geleistet.

Auf der BURGHALDE wurde nach langen und intensiven Arbeiten das lang ersehnte BURGENMUSEUM eingeweiht (Bericht in diesem Brief). Wir danken hier den Verantwortlichen, besonders Herrn Roger Mayrock. Hoffentlich werden nun auch nicht nachvollziehbare Hürden verschiedener Ämter überwunden um einen mittelalterlichen Handwerksbetrieb unter Führung von Herrn Müller-Tolk entstehen zu lassen.

Nachdem auf der Burghalde einige Bäume ausgelichtet wurden, spricht unser Herr Oberbürgermeister Dr. Netzer bereits von entstandenen Blickachsen. Dies trifft bestenfalls bei laubfreien Bäumen in der Herbst-Winter-Jahreszeit zu. Solange diese wild wuchernde „Baumpracht” nur unter verschiedenen Zwängen aber nicht nach einem professionellen System sporadisch ausgelichtet wird, bleibt unsere Burghalde – immerhin ein Teil unseres Kemptener Wappens – ein unattraktiver bewaldeter Hügel mitten in unserer Altstadt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist der von einem auswärtigen Landschafts­planer zur Zeit erstellte Flächennutzungsplan. Wir hoffen, dass er unsere Baumfetischisten überzeugen kann, diesen wertvollen und einmaligen Blick von und zur Burghalde zumindest in Teilen wiederherzustellen.

Im Dezember 2004 wurde ein Beraterkreis unter Federführung des Kulturamtes und des Baureferates ins Leben gerufen, um für die Zukunft der Burghalde zu planen. Gerne stellen sich die Altstadtfreunde auch weiterhin für solch einen innovativen Arbeitskreis zur Verfügung. Um unser kleines bürgerliches Glück vollkommen werden zu lassen, bitten wir um eine gutbürgerliche neue Bewirtung auf der Burghalde.

Eine ärgerliche NUSSMANN-Erbschaft gehört nun endgültig der Vergangenheit an. Das Anwesen in der Brennergasse/Ecke Burghaldegasse wurde von den Architekten Maucher & Höß in vorbildlicher Weise zu neuem Leben erweckt. Wir wünschen den Bauherren ein erfolgreiches Gelingen und begrüßen sie herzlich in unserer Altstadt (Bericht in diesem Brief).

Wir freuen uns, dass der St.-Mang-Platz auch 2004/2005 von einem CHRISTBAUM geschmückt wurde. Mit Hilfe der Stadtgärtnerei und unserem nun schon obligatorischen Zuschuss hoffen wir auch für diese Weihnachtszeit wieder auf einen schönen Baum.

Eines unserer größten Anliegen und Probleme liegt im Herzen unserer Altstadt, nämlich der ST.-MANG-PLATZ. Wie bereits erwähnt ist uns das Finanzproblem unserer Stadt bewusst. Wir haben aus diesem Grunde in den beiden letzten Jahren von einem intensiven Anmahnen zur Renovierung und Neugestaltung dieses wertvollsten Platzes unserer Stadt abgesehen und immer nur sehr verhalten darum gebeten. Obwohl die Neuplanung sehr weit fortgeschritten ist, das Einverständnis und die Bereitschaft der Anlieger zum Umbau vorliegen, die überaus wertvolle Bereitschaft zur Mitarbeit der St.-Mang-Kirchenverantwortlichen besteht – es tut sich nichts. Die absolute Notwendigkeit zum Umbau dieses Platzes ist auch den Verantwortlichen der Stadt – nach deren ausdrücklichen Aussagen – unmissverständlich bewusst.

Das diesjährige Altstadt-Diakonie-Fest (oben erwähnt) hat den Glanz und die Lebensfreude, die von diesem Platz ausgehen können, überzeugend dargestellt. Es ist völlig unbestritten, dass zur Wiedererstehung des geschäftlichen Erstarkens und der bürgerlichen Wohnbebauung ein Investieren in diesem Bereich (auch in der Bäckerstraße) unbedingt notwendig ist.

Der FÖRDERVEREIN BEGINENHAUS KEMPTEN e.V. hat Großartiges geleistet und steht vor einem wichtigen Etappenziel. Nach der Rückübertragung des Besitzes der Fa. Dobler aus Kaufbeuren zur Städtebaugesellschaft (also der Stadt Kempten) ist eine wichtige Hürde genommen (Bericht in diesem Brief). Was uns aber zornig und wütend macht, ist das unwürdige Herausschleichen aus ihrer Verantwortung der erwähnten Fa. Dobler. Sie hat sich weit über ein Jahrzehnt einen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Beginenhaus und Nonnenturm vorbehalten, hat die dazugehörenden Gebäude Burgstraße 5 und 7 wirtschaftlich voll verwertet und leistete dafür zu keinem Zeitpunkt eine Gegenleistung. Das Argument, es hätte sich kein Investor gefunden bzw. die Auflagen des Amtes für Denkmalschutz wären unerfüllbar, zeugt von einem skrupellosen Egoismus. Alle diese Umstände waren bei der Protokollierung Ende der 80er Jahre mit der Stadt Kempten und dieser Firma bereits bekannt.

Der Gipfel der Unsolidität ist jedoch, dass sich Herr Dobler jun. sogar vorbehält, die Mittel für den dringenden Erhalt der Bausubstanz von den beherzten Unternehmerdamen, im Falle einer erfolgreichen Verwertung, zurückzufordern. Leider haben die Verantwortlichen unserer Stadt dieses üble Spiel ständig mitgespielt, obwohl wir seit 1991 in jedem Altstadtbrief diese Machenschaften angeprangert haben. Jedem „kleinen” Bürger hätte die Stadt Kempten grundbuchamtliche Verpflichtungen zu einer Sanierung – ohne jede Rücksicht auf gewinnorientierte Belange – abverlangt.

Wenn man sich aus einem notariellen Vertrag nur die Rosinen heraus­picken darf und eine Stadt dies aus nicht nachvollziehbaren Gründen duldet, ist etwas faul. Was auch immer juristisch eine solche Situation hergibt, das Mindeste wäre eine wirklich angemessene Form der Unterstützung des Beginen-Fördervereins. Neben einem völligen Verzicht auf irgendeine Erstattung notwendiger Erhaltungsreparaturen während der Zeit des Besitzes des Beginenhauses/Nonnenturmes ist eine nennenswerte Zuwendung der Fa. Dobler zur weiteren Erhaltung und Restaurierung dieses Gebäudes wohl selbstverständlich. Die Logik der Liebedienerei und das Zurechtbiegen der Argumente muss aufhören.

Leider fristet ein kleiner, sehr attraktiver Teil unserer Fußgängerzone, AN DER SUTT, im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein. Wir danken hier der Baureferentin, Frau Beltinger, und Herrn Dr. Schießl für ihren Einsatz. Zum einen muss der Zugang von der Fischerstraße unbedingt freigehalten werden. Der Würgegriff der beiden Straßengastronomien zur absoluten Einengung verhindert massiv den Besuch der Sutt. Zum anderen kann auch in Zukunft ein Transparent auf verschiedene Geschäfte in diesem Bereich hinweisen. Wünschenswert wäre allerdings eine solide dauerhafte Einrichtung mit entsprechendem Hinweis. Wir glauben einfach nicht, dass dann alle benachbarten Bereiche ebenfalls entsprechende Schilder fordern würden.

Vielleicht kann sich hier ja der neue Vorstand des VEREINS CITY-MANAGEMENT KEMPTEN e. V. einsetzen. Zu unserer großen Freude tut sich nun seit den Neuwahlen doch einiges. Der neue Vorsitzende, Herr Uli Schmid, hat lange Liegengebliebenes angepackt und zuerst einmal die Aktionstage und das traditionelle Stadtfest neu gestaltet. In Zukunft sollen hier, speziell beim Stadtfest, mehrere Plätze einbezogen werden. Mit Sorge sehen wir aber eine eventuelle Abkehr von unserem Rathausplatz. Natürlich sollen auch andere Plätze über die gesamte Altstadt und Stiftsstadt mit einbezogen werden, der Mittelpunkt sollte aber beim Rathaus bleiben. Wie aufwertend für den Tag der Musik wäre z.B. ein gemeinsames Abschlusskonzert aller Musikgruppen auf einer Bühne vor dem Rathaus. Vielleicht können auch bestehende traditionelle Veranstaltungen und Feste zu einer großen und gemeinsamen Aktion zusammenwachsen, wenn alle Betreiber und Verantwortlichen zusammenkommen und gemeinsam Entscheidungen treffen.

Wie schon in unserer letzten Ausgabe wollen wir wegen der weiteren Entwicklung des Möbelgiganten LUTZ-NEUBERT – auch in diesem Jahr wieder – anfragen. Wie geht es hier weiter? Wir bitten die Entscheidungsträger der Stadt um rechtzeitige Informationen und hoffen nicht auf Entscheidungen im Hinterzimmer.

Auch um das ehemalige HAUS INTERNATIONAL ist es sehr ruhig geworden. Die jetzige Nutzung als Haus der Kunst würde uns auch auf Dauer sehr gefallen. Auf keinen Fall wollen wir aber architektonische Monster wie in der Zwingerstraße oder dem Lohgässele. Kommt die ursprüngliche Neuplanung auch bei einem neuen Betreiber noch zur Ausführung? Verschont uns zumindest in der Innenstadt vor den Auswüchsen moderner Architektur. Was hier in den Außenbezirken und im Umland alles kreiert wird, kann man nur staunend betrachten. Wir gratulieren zu den ausgesprochenen Ehrungen und Architekturpreisen und freuen uns, in diesen Monsterbauten nicht wohnen zu müssen. Hier kann auch jeder sein Haus bunt und pinkfarbig anmalen – nur eben bitte nicht im sensiblen Altstadtbereich.

Die sehr lobenswerte Initiative BEHERZTES EINGREIFEN ist aus spontaner Begeisterung eines Weinstubenwirtes (Pfälzer Weinstube) im Oktober 2004 entstanden. Hier werden unerschrockenes Helfen und das Nichtwegschauen lobend hervorgehoben und gewürdigt (sogar mit 20,00€). Was ist aus dieser wunderbaren Idee geworden, gibt es weitere Preisträger? Gerne stehen wir zur Seite.

Unser einziges Mittel, alte und uralte Probleme immer wieder in Erinnerung zu bringen, ist ständiges Mahnen und Erinnern. Für die Verantwortlichen ist es sicher am Bequemsten, vor allem wenn es sich nicht sofort lösen lässt, nichts zu tun. Hier sehen wir das WEIDACHSCHLÖSSLE, das immer mehr zur Ruine verkommt, das PUMPENHAUS unter der Burghalde gerät völlig in Vergessenheit. In unserer Jahresversammlung am 22.02.2005 war selbstverständlich auch die BÄCKERSTR. 9 ein wichtiges Thema. Nachdem aber nun ein verantwortlicher Hausbesitzer unser Ansprechpartner ist, glauben wir nicht, dass unsere Sorge des weiteren Dornröschenschlafes berechtigt ist. Die NEUGESTALTUNG DES RATHAUSPLATZES vor der Volksbank bedarf dringend einer Heilung. Nicht umsonst haben kritische Bürger unserer Stadt hier treffend tituliert: „Hier ruht der Geschmack der Stadt Kempten”. Mehrfach haben wir mit den Verantwortlichen der Stadt Kempten um einen gemeinsamen Ortstermin gebeten.

Nachdem das QUELLE-GEBÄUDE in der Fischerstraße zwar wieder gesamt als Kaufhaus benutzt wird, hat sich an dem heruntergekommenen Eindruck der Außenansicht nicht viel geändert. Hier könnte sicher ein Anstoß unserer Bauverwaltung nicht schaden. Der versprochene Baubeginn der ROSENAU – Spinnerei & Weberei Kempten wird ständig nach hinten verschoben. Eigentlich müssten die Bagger seit mindestens Mai 2005 angerollt sein. Warum ist dieses Projekt ins Stocken geraten? Hier machen wir uns nicht nur um die Verwirklichung eines für die Altstadt wichtigen Bauvorhabens große Sorgen, sondern auch um die Mitverantwortung für das.

AUGUST-HOCHWASSER 2005
Kurz nach der Festwoche mussten wir das schlimmste Hochwasser unserer jüngsten Geschichte erleben (Bericht in diesem Brief). Nur Dank der gerade noch rechtzeitigen Hochwasserverbauung II entlang des Weidacher Weges bis zum Ring konnte ein noch verheerenderer Schaden als der des Pfingsthochwassers 1999 verhindert werden. Besonderer Dank und Anerkennung gilt hier allen beteiligten Helfern. Von der Einsatzleitung über Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Bundeswehr, Rotes Kreuz, Malteser und Johanniter taten alle ihr Bestes und halfen unserer Stadt, dieses gigantische Naturereignis zu meistern. Alle diese Details wurden in den Medien ausführlich erläutert, so dass wir uns hier auf einige ganz spezifische Probleme unserer Altstadt beschränken wollen:

Schon 1999 haben wir eine Hochwasserkartierung, also ein Höhenmodell der Überschwemmungsbereiche, gefordert. Dies wurde nun auf der Bürgerversammlung der Stadt Kempten am 28.11.2005 im Evangelischen Gemeindehaus zugesagt. Mittels eines Laser-Scanner-Befliegens wird ein 3-D-Modell (Strömungsmodell) einer Gefahrenkarte erstellt. Es wurde allerdings betont, dass diese Gefahrenkarte keine hundertprozentige Sicherheit gewährleisten kann. Aber schon annähernde Werte sind wertvoll und hilfreich, um allen Mietern und Hausbesitzern die Möglichkeiten zum sinnvollen Objektschutz zu geben. Es war dieses Jahr peinlich und hilflos, wie die Bürger ”Sandsack-Schutz-Verbauungen” ohne Anleitung von Fachleuten vornahmen. Nur gezielte Schutzmaßnahmen – von Fachleuten angewiesen – haben die Möglichkeit, Schaden abzuwehren. Auch nützt es wenig, am Rathausplatz LKW-Ladungen voller Sandsäcke bereitzustellen und in den tieferliegenden Bereichen nichts vorzuhalten. Sollten wirklich einmal die Mauern und Deiche überschwemmt werden, nützen ein paar Sandsäcke sowieso nichts. Ein wirkungsvoller Schutz jedes gefährdeten Hauses muss individuell und professionell vorgenommen werden.
Die Stadt Kempten hat auch zu diesem Hochwasser wieder eine Broschüre herausgegeben, die wertvolle Hinweise und Angaben zu Fachfirmen enthält. Es wurde von Seiten der Stadt vor allem die Eigenverantwortlichkeit und die Verpflichtung zur Übernahme der entstehenden Kosten aller Betroffenen betont.

Eine deutliche Verbesserung der Information für betroffene Bürger durch die örtlichen Medien ist dringend erforderlich. Nur ständige aktuelle Informationen können die Verunsicherung und Angst bedrohter Anwohner mildern. Ein gegenseitiges Zuspielen zwischen dem eingerichteten Bürgertelefon der Stadt und dem örtlichen Radiosender, wer was sendet ist wenig hilfreich. Hier wäre sicherlich ein direkter Draht zwischen Radio und Katastrophen-Einsatzleitung sinnvoll. Einen vom Hochwasser Bedrohten interessiert ein Straßenzustandsbericht des Umlandes wenig.

Am 26.08.2005 haben sich spontan Altstadtbewohner wegen der Bedrohung durch die ROSENAU-BRÜCKE zusammengefunden. Der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes, Herr Hans-Joachim Weirather, hat dankenswerterweise sehr anschaulich die Situation geschildert. Zwar hat sich im nachhinein gezeigt, dass die aus dem 19. Jahrhundert stammende Brücke dem Hochwasser fast unbeschädigt getrotzt hat, dies aber vorher niemand sicher bestätigen konnte. Die Forderung, diese Brücke nun zu beseitigen, sollte aber relativiert werden. Die Beseitigung der Gefahr muss zweifelsfrei vorgenommen werden, nur sollte unbedingt geprüft werden, ob gleich die Brücke total entfernt werden muss. Kann sie nicht wie die weiter oben liegende Brücke erhöht oder auch nur versetzt werden? Wer garantiert uns denn, dass die Betreibergesellschaft der Rosenau – ROI – die Brücke dann wieder erstellt? Nimmt die Stadt Kempten ebenfalls eine Ersatzvornahme vor? Ist nur die Firma ROI verpflichtet oder gibt es mehrere Ansprechpartner? Hier verlangen wir keine Hau-Ruck-Vornahmen sondern zügiges aber auch besonnenes Vorgehen. Die Brücke darf auf keinen Fall ersatzlos verschwinden.

Ein weiteres und ebenfalls hochbrisantes Thema wurde auf dieser Versammlung von Herrn Weirather angesprochen. Hochwassermauern halten einer Überspülung problemlos stand. Die dahinter liegende Kanalisation kann das Wasser ohne weiteres aufnehmen. Völlig anders verhält es sich bei DEICHEN. Diese laufen sofort Gefahr, bei Überlaufen unterspült zu werden. Wie wir alle wissen, besteht unser Altstadt-Hochwasser-Schutz zu weiten Teilen aus Deichen. Auch wenn diese an einigen Stellen höher gebaut sind als die Kronen der Mauern, die jedoch immer wieder mit Sandsäcken erhöht werden müssen, sehen wir hier eine eklatante Gefährdung des gesamten Systems.

Anlässlich der Bürgerversammlung am 28.11.2005 bestätigte Herr Weiss vom Wasserwirtschaftsamt, dass eine Höherlegung der ST.-MANG-BRÜCKE aus technischen Gründen ausgeschlossen ist. Um hier eine Verklausung zu vermeiden, ist unbedingt ein Bagger einzusetzen, der angeschwemmtes Treibgut sofort entfernen kann.

Am ALTEN HOLZPLATZ hat es ebenfalls Überschwemmungen gegeben, aber nicht über den Deich sondern aus dem Regenwasser-Ablauf-System. Wir bitten hier um Fehlersuche und deren Beseitigung.

Vom spektakulären Illerhochwasser fast verdrängt, bereitet ein Illerzufluss, nämlich der kleine BACHTELBACH, ebenfalls erhebliche Schäden in der Füssener Straße. Der aus Sicherheitsgründen unverzichtbare Rechen vor der Unterführung unter die Füssener Straße verursacht infolge Stau gewaltige Überschwemmungen, die bis zum Hotel Bayerischer Hof zurückreichen. Sicher sind hier technische Lösungen und Säuberung im Oberlauf von Unrat und Treibgut möglich. Wir bitten die Verantwortlichen, auch diese „kleine Gefahrenstelle” im Auge zu behalten.

Hält der ILLERSTEG auch in Zukunft wie bisher alle Hochwässer so schadlos aus oder ist auch hier Handlungsbedarf gegeben?

Zu unseren traditionellen SPRECHSTUNDEN jeden Montag zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr stehen wir Ihnen wie gewohnt zur Verfügung. Genießen Sie die Tage vor Weihnachten ohne Stress, feiern Sie ein fröhliches Neues Jahr und bleiben Sie vor allem gesund.

Unsere JAHRESVERSAMMLUNG 2006 findet am Dienstag, 14. März um 19.30 Uhr wie immer im Evangelischen Gemeindehaus, Reichsstraße 1, statt. Herr Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer und Referenten haben ihr Kommen zugesagt.

Ihr Hansjürg Hensler

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