Was lange währt wird endlich gut. Alle Altstadtfreunde kennen die wechsel- und teilweise leidvolle Geschichte der baulichen Entwicklung des Schwanengeländes in den 80er und 90er Jahren. Doch nach der Errichtung des Dienstleistungsgebäudes für die IT-Firma Soloplan und dem Bau der Tiefgarage „Altstadt” im Jahr 2003 wurde ein lang ersehnter Durchbruch erzielt.
Seitdem hat sich die Besucherfrequenz in diesem Quartier deutlich erhöht und die Nutzung der Parkgarage übersteigt erfreulich alle Erwartungen. Doch damit zufrieden die Hände in den Schoß legen war und ist für die Stadtverwaltung, die Städtebau und die Sozialbau kein Thema. Vielmehr wurde das Netzwerk für zukünftige Investoren und adäquate Mieter immer feinmaschiger weitergestrickt.
Seit Sommer 2006 steht fest, dass die Lücke zwischen Altstadt-Engel und dem Gebäude der Firma Soloplan in der Burgstraße geschlossen werden kann. Zwei dreigeschossige Geschäftshäuser mit zusätzlichen Dachgeschossen und einer weiteren Tiefgarage werden errichtet. Mit zwei Investoren wird die Sozialbau gemeinsam ca. 6,5 Mio Euro investieren. Davon wird knapp die Hälfte die Sozialbau übernehmen. Die beiden Mitinvestoren werden selbst in die Büro- und Geschäftsräume auf insgesamt 2.700 m2 Nutzfläche einziehen. Wie im ersten Bauabschnitt sind zwei Tiefgaragenebenen geplant. Zum einen wird die öffentliche Tiefgarage „Altstadt“ unter dem Soloplan-Gebäude in Richtung Osten erweitert (zu den bisherigen 54 Stellplätzen kommen weitere 18 hinzu). Ein Geschoss darüber werden in einer weiteren Tiefgarage rund 40 Stellplätze für die geplanten Geschäftshäuser entstehen.
Nach Norden hin entstehen in dem neu zu gestaltenden attraktiven Innenhof weitere sieben Tiefgaragen-Stellplätze für das Anwesen Bäckerstraße 9, das durch einen dritten Investor grundlegend saniert wird und damit die Wiederherstellung des „Schwarzen Adlers” erfolgt.
Derzeit wird in einem Architekturwettbewerb von fünf qualifizierten Planern die gestalterisch wichtige und städtebaulich sensible Fassaden- und Dachstruktur erarbeitet. Im Januar 2007 soll hierüber die Entscheidung fallen und im Frühjahr 2007 mit dem Bau des Dienstleistungsgebäudes begonnen werden. Im Sommer 2008 werden sodann ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Unternehmen sowie zwei zusätzliche Gewerbemieter auf jeweils 250 m2 Fläche und zwei Wohnungsmieter einziehen. Damit wird das Quartier am Schwanengelände, dem Sankt-Mang-Platz und somit die gesamte östliche Reichsstadt deutlich belebt.
Zudem wird diese bauliche Entwicklung das Stadtquartier entlang der Burgstraße an der Burghalde entscheidend aufwerten. Der Mehrwert und die Verbesserung für die Bäckerstraße ist mit Sicherheit ebenso groß, auch wenn dies ggfs. einzelne noch nicht ganz erkennen. Für die Anwesen der südlichen Bäckerstraße wird durch diese bauliche Entwicklung, die derzeit als Hinterhof erscheinende Südseite zum grünen, romantischen Vorgarten und vor allem zur ruhigen Oase mitten in der Stadt.
Zahlen und Fakten in Kürze über das Gesamtprojekt „Schwanengelände”:
- ca. 4.000 m2 Büro- und Wohnfläche
- rd. 72 öffentliche Tiefgaragenstellplätze
- ca. 60 private Tiefgaragenstellplätze
- Nutzfläche für rd. 100 Mitarbeiter
- gesamtes Investitionsvolumen inkl. bestehendes Gebäude Soloplan rd. 10 Mio.
Von Herbert Singer, Geschäftsführer der Sozialbau Kempten