Die Immobilien-Marktlage in unserer Stadt

Zuerst möchte ich die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Lesern des Altstadtbriefes kurz vorzustellen.

Schon immer gehörte das Immobiliengeschäft zu den Kernkompetenzen der Allgäuer Volksbank. Die Immobiliengesellschaft der Allgäuer Volksbank GmbH ist Anlaufstelle bei allen Angelegenheiten „rund um die Immobilie”. Ob Immobilienvermittlung (Kauf, Verkauf), Finanzierung, Versicherung. Wir sind der richtige Ansprechpartner”. Nach meiner langjährigen Tätigkeit als Immobilienvermittler und meinem Studium an der Deutschen Immobilien-Akademie in Freiburg habe ich die Leitung des im März neu eröffneten Immobilienbüros am Rathausplatz 8 im Erdgeschoss des Hotel Fürstenhof übernommen.

Täglich werden wir bei unserer Arbeit mit der weiterhin schwachen Immobilienmarktlage konfrontiert. Gleich bleibende bis weiterhin leicht fallende Preise der Gebrauchtimmobilien sind in unserer Region zu beobachten. Der Trend zur Stadt ist merklich gestiegen. Wenn auf’s Land dann ist die Tendenz nach Süden statt nach Norden zu beobachten. Die Nachfrage nach den zentralen und dennoch ruhigen Wohnlagen in der Stadt wächst weiter.

Am Immobilienmarkt haben wir derzeit einen klaren Käufermarkt. Die Wohnungssuchenden sind am Zug und wollen das niedrige Zinsniveau nutzen. Einige sind auch durch die Spekulationen über die mögliche Abschaffung der  Eigenheimzulage verunsichert. Mehr oder weniger entschlossen eine Immobilie zu kaufen, prüfen die Interessenten wählerisch das Angebot und entscheiden sich oft nur nach zähen Preisverhandlungen der bereits sehr niedrigen Preise.

Auch sind alle kostenbewusster geworden. Oft ist die Höhe der monatlichen Wohn-Nebenkosten einer Wohnanlage dann das entscheidende Kaufkriterium.

In Kempten sind selbstverständlich weiterhin die begehrtesten Wohnlagen das Haubenschlossgebiet und der Franzosenbauer. Kurz gesagt Kempten-West. Die Nachfrage nach Objekten in den Stadtteilen St. Mang, Bühl, Thingers und Kempten-Ost hält sich sehr in Grenzen. Die Lagen rund um den Residenzplatz und den Rathausplatz sind weiterhin attraktiv. Wohnanlagen Nähe Forum wurden durch dessen Bau für Wohnungssuchende wieder interessanter.

Die allgemeine Situation im Bereich Gewerbeimmobilien ist in Kempten unserer Meinung nach bedenklich. Nur ist dies nicht ein plötzlich aufgetretenes Problem, sondern auf das geänderte Konsumverhalten bereits seit der Euroumstellung zurückzuführen. Das Überleben des „kleinen” Gewerbebetriebes ist durch immer mehr „große” Betriebe viel schwieriger geworden. Die neue Art des Einkaufens, die „Centerbildungen” wie im Forum Allgäu geschehen, kanalisieren zusätzlich durch große Gebäudekomplexe mit besten Parkplatzmöglichkeiten das „bequeme Einkaufen” unter einem Dach und verhindern somit eher die Streuung der Besucher/Kunden in den Rest der Stadt. Wenn man die Gesamtsituation der Immobilienmarktlage in Kempten im Wohn- und Gewerbebereich betrachtet, ist erfreulicherweise die Altstadt, im Gegensatz zu allen anderen Bereichen noch sehr gesund. Wenige Wechsel bzw. Leerstände trotz dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation beweisen dies. So kann auch der modernste Gebäudekomplex die Altstadt, mit ihrem Charme und den ganz eigenen Vorzügen, nicht aus dem Gleichgewicht bringen und so kann sie lange einer schwachen Wirtschaft trotzen.

Von Robert Berka, Leiter der Immobiliengesellschaft der Allgäuer Volksbank
GmbH in Kempten, Immobilienwirt (DIA), Immobilienfachwirt (IHK)

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