Die Attraktivität der Altstadt als Einkaufsstadt hängt von einer Reihe wichtiger Faktoren ab. Zentralität, Erreichbarkeit, Parkierung, Aufenthaltsqualität, Flair und attraktive Geschäfte führen zur ganzheitlichen Wahrnehmung einer attraktiven, funktionierenden Einkaufsmeile. Dies zu erhalten und immer wieder zeitgemäß neu zu schaffen, fordert Vermieter und Mieter gleichermaßen. Daher hat die Sozialbau in den vergangenen Jahren im konstruktiven Miteinander mit ihren Mietern diese „Hausaufgaben” durch z. B. Erneuerung der Kreuz-Passage (Durchgang vom Parkhaus zum Rathaus) oder der Hapfelmeier-Passage gemacht und an den Objekten Gerberstraße 15, Rathausplatz 14, Vogtstraße 13 – 19, Schützenstraße 1, neben inneren Qualitäten (Treppenhäuser, Hauseingangssituationen etc.), aber auch sehr gut sichtbar – Dächer und vor allem Fassaden und Balkone saniert und damit frische Akzente gesetzt. Zu beachten, weil nicht wegzudenken, ist auch seit fast 30 Jahren das belebende Element in der Altstadt, das „Haus der Senioren”, das mit seinem attraktiven, neuen Wintergarten als Tagungs- oder Gemeinschaftsraum zusätzliche breit gefächerte Angebote für die Bewohnerschaft anbieten kann.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es für Vermieter und Gewerbemieter schwierig, Geld in die Hand zu nehmen, ohne die Gewissheit, dass es zurückfließt oder sich gar mit auskömmlicher Rendite verzinst. Es ist aus unserer Überzeugung und Erfahrung noch viel problematischer, kein Geld in die Hand zu nehmen und nur zu hoffen, dass alles so bleibt wie es ist. Zwar verbessert ein Fassadenanstrich z. B. leider die Rendite eines Hauses nicht, aber er verbessert die Attraktivität und damit die Aufenthaltsqualität eines Gesamtquartiers, das in der Folge von seinen Benutzern und Kunden – ob bewusst oder unbewusst – positiver wahrgenommen und in der Konsequenz besser frequentiert wird. Dies führt schlussendlich zu „Kauflust” und mehr Umsatz der Geschäfte. Der einzelne Hauseigentümer kann scheinbar nur wenig bewegen. Eine Vielzahl von Modernisierungen möglichst vieler Hauseigentümer führt aber zu einer attraktiven „Wohlfühl- und Einkaufs-Kulisse”, wie z. B. rund um das Rathaus.
Die Sozialbau wird weiterhin hohe finanzielle und bauliche Anstrengungen mit der Zielsetzung unternehmen, Einzelhandelsmieter, Büro- und Praxismieter und selbstverständlich unsere Wohnungsmieter mit attraktivem Raum zum Leben, Arbeiten und Einkaufen in den Sozialbau-Immobilien in der Altstadt zu versorgen.
Von Herbert Singer, Geschäftsführer der Sozialbau Kempten