Kriminalstatistisches aus der Polizeiinspektion Kempten
Sehr geehrter Herr Hensler,
wir hatten telefonisch vereinbart, dass wir uns das polizeiliche Einsatzgeschehen im Bereich der ehemaligen Reichsstadt Kempten etwas näher anschauen. Da wir selbst Interesse am Ergebnis haben, nahmen wir den von Ihnen genannten Bereich statistisch und einsatztechnisch näher unter die Lupe. Herangezogen wurden Daten aus diesem Jahr, die aber für die letzten Jahre ebenso aussagefähig sind, da es keine signifikanten Verschiebungen gab.
Das Ergebnis in Kürze:
Im Bereich der Reichsstadt fällt weniger als 10 % der polizeilichen Arbeit im Verhältnis zum gesamten Gebiet der Stadt Kempten an. Von diesen genau 9 % sind 50 Prozent reine Ermittlungsvorgänge wie z.B. Fahrerermittlungen, Fahrzeugentstempelungen oder Vernehmungsersuchen für andere Dienststellen. Die anderen 50 Prozent bestehen aus allgemeinen Straftaten wie Diebstählen, Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen, wie sie überall vorkommen. Das ist in Relation zur Bebauungs- und Wohndichte, zum Freizeitangebot (Gaststätten, Bars und Imbissläden usw.), zum großen Gewerbeangebot wie Einzelhandelsläden u.ä. schon bemerkenswert. Schließlich gehört die Reichsstadt zum Mittelpunkt des Stadtgebiets mit dem bekannt großen Einzugsgebiet.
Rein kriminalstatistisch ist die Reichsstadt also deutlich unterrepräsentiert. Ein eventuell anders empfundenes subjektives Gefühl ist jedenfalls von unserer Seite nicht zu belegen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Nitsche
Leiter Verfügungsgruppe
Polizeiinspektion Kempten